Fahrradtipps |
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Fahrradtipps - Stand 18.11.08 |
Die Lofoten eignen sich ganz hervorragend für einen Fahrradurlaub. Die Hauptstraßen sind sehr gut ausgebaut und verlaufen am Fuße der Berge. Die Steigungen sind somit gering und gut befahrbar. Leider gibt es nicht viele Alternativrouten zur E10. Dies macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn es Sommer ist und die Wohnmobile die E10 befahren. Da gibt es nicht viel Platz. Lediglich von Leknes aus kann man über die 815 parallel zur E10 fahren. Die Straße ist für Radler vielleicht sogar interessanter, weil sie weiterhin am Wasser entlang führt und nicht durch das Innere von Vestvagøy. Über die Passstraße geht es nach Stamsund und dann weiter Richtung Norden. Gegenüber sieht man Henningsvær liegen und kann den Vågekallen als Orientierungspunkt nutzen. Allerdings sollte man bedenken, dass man auf dieser Strecke das Wikingermuseum von Borg "links" liegen lässt. Abstecher in relativ unberührte Gebiete lassen sich mit dem Fahrrad ebenfalls sehr gut unternehmen. Z.B. ein Abstecher in den Selfjorden, nach Nesland, Myrland, Unstad, Eggum, Gimsøy, Laukvik oder die Raftsundstraße entlang, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. |
Nachfolgend einige Erfahrungen und Tipps von erfahrenen Lofoten-Radlern und ihre eMail-Adressen, sowie Info-Links und allgemeine Fahrrad-Tipps zum Thema: |
Tipps von
Uwe Schnabel Ich bin schon 3 oder 4 mal mit dem
Rad auf den Lofoten gewesen, meistens war ich im Herbst Sept-Okt
dort, da ist es nicht so schlimm mit den Womos. Ich habe keine
schlechten Erfahrungen mit den Womos gemacht. Schwierig ist es natürlich
wenn die Leute nach dem Wetter fragen, Wind und Regen gibt es dort
oben, wie anderswo auch. Ob es einem dann auch gefällt hängt
dann wohl mehr von den Begleitumständen und der Ausrüstung
ab. Sicherlich macht das Radfahren von Leknes nach A keinen großen
Spaß wenn man Südwind hat. Ingesamt war ich wohl 15-20 mal
auf den Lofoten, Sommer wie Winter. Die stabilste Jahreszeit, mit
den längsten Schönwetterphasen ist sicherlich der September
und Oktober. |
Tipps von Gerd Plump In Norwegen sagen die Leute, Lofoten
und Vesterålen sei ein Fahrradparadies. Info-eMail: g.plump@chello.nl |
Tipps von Harry Neuburger Wir sind auch schon mehrmals auf
den Lofoten mit dem Rad unterwegs gewesen. Allerdings immer nur
Tagesetappen. Info-eMail: NeuburgerH@GIA.co.at |
Tipps von
Henning Conrad Mir ist aufgefallen, dass die meisten Radler mit dem Mountainbike auf den Lofoten unterwegs sind. Dies käme für mich niemals in Frage, weil der Straßenzustand auf den Inseln fast durchgehend hervorragend ist. Ein Mountainbike benötigt, auf asphaltierten Strassen, mindestens 30% mehr Kraftaufwand gegenüber einem normalen Reiserad. Oft wird nur die Rollreibung betrachtet und deswegen Reifen eingesetzt die einen Steg in der Mitte haben. Das Hauptproblem ist aber das stark erhöhte "rotatorische Massenträgheitsmoment" der wulstigen Reifen. Dies wird immer stark unterschätzt, wenn man sich damit nicht (theoretisch und praktisch) beschäftigt hat. Die zusätzliche Energie die benötigt wird, die Mountainbike-Räder zum Drehen zu bringen, gegenüber Reiserad-Rädern, macht etwa soviel aus wie 20kg mehr Gepäck auf dem Rad (siehe auch Buch: Fahrradphysik und Biomechanik). Nun kann man einwenden, dass dieser Effekt nur beim Beschleunigen und Bremsen eine Rolle spielt. Dies ist grundsätzlich richtig, aber leider ist das normale Radfahren ein ständiges schneller und langsamer werden, also eine sehr ungleichmäßige Geschwindigkeit. Das wichtigste im Radsport ist deshalb auch ein runder Tritt und möglichst leichte Felgen und Reifen. Hier kommt es, im Gegensatz zu Rahmen und anderen "linear-bewegten" Teilen, auf jedes Gramm an. Und noch ein Beispiel aus dem Radsport: Es gibt bekanntlich Mountainbike-Rennen und traditionelle Cross-Rennen. Crossräder entsprechen fast einem normalen Rennrad, deren Räder allerdings etwas breiter sind und mehr Profil haben. Wenn nun ein Mountain-Biker bei einem normalen Crossrennen teilnehmen würde, hätte er sicherlich keine Chance, aus den oben genannten Gründen. Wenn das Gelände aber rauer wird (größere Steine, tiefer Schlamm, aufgeweichte Wiese usw.), dann hat der Mountainbiker zunehmend bessere Karten, weil das Crossrad schlichtweg stecken bleiben würde. Auf den Lofoten halte ich das Mountainbike für falsch eingesetzt, da es ja ständig auf und ab geht. Eine Radtour auf den Lofoten kann ganz schön schlauchen, 100km Lofoten und 100km Münsterland sind nicht zu vergleichen. Wenn ich da nur an die Küstenstrasse auf Moskenesøya denke: 10m hoch - 5m runter - 12m hoch usw.. Im Winter bei Schnee ist das natürlich etwas anderes, dann ist nur ein Mountainbike sinnvoll. Man muss natürlich auch sagen, dass ein Mountainbike grundsätzlich stabiler ist und dadurch etwas mehr Sicherheit bietet. Das hat für mich allerdings nie eine Rolle gespielt, da ich auch auf meiner Skandinavien-Tour 87 (4Monate/ ca.9000km) nur einen Plattfuß und sonst fast nichts hatte. Für mich bedeutet Mountainbike: "Man kommt einen Berg schlechter hoch" Das hört sich überheblich an, aber wenn Du mal gesehen hast wie sich Mountainbiker (ohne Gepäck) eine Alpenstrasse hochquälen und Du mit ein wenig Training, einem Reiserad (mit Gepäck), locker mithalten oder sogar vorbeifahren kannst, dann ist das schon ein prägendes Erlebnis. Am Trollstigen kannst Du im Sommer die gleiche Erfahrung machen... Wo ich mir allerdings
manchmal ein Mountainbike gewünscht habe ist im isländischen
Hochland. Dort macht es echt Sinn. |
Info-Links
und Infos um Thema
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Allgemeine Fahrradtipps von Alexander Beck Ich war zwar noch nie mit dem Fahrrad
auf den Lofoten unterwegs, habe jedoch hier in Süddeutschland
und Österreich doch schon einige Touren (tw. bis zu 800 km
in 7 Tagen) durchgeführt. Reifen Info-eMail: Alexander.Beck@uni-konstanz.de
Dank an alle, die mir diese klassen
Infos zugesandt haben. |